Die Energiewende ist krachend gescheitert
NAEB 1920 am 29. September 2019
Das Ziel der Energiewende, Strom aus Wind, Sonne und Biomasse preiswerter und zuverlässiger zu erzeugen, ist unerreichbar. Die Strompreise klettern unaufhörlich weiter. Der Kohlenstoffdioxidanteil (CO2) in Abgasen blieb gleich hoch. Dabei ist CO2 ein Lebensmittel und kein Schadstoff! Das sichere Stromnetz wird destabilisiert. Stromausfälle häufen sich. Doch die Bundesregierung will die Energiewende weitertreiben und mit den Braunkohlekraftwerken die letzte heimische preiswerte Energiequelle abschalten. Dann ist Deutschland erpressbar.
Es war ein vermeintlich fortschrittliches Ziel, die Sonnenenergie zu nutzen. Mit etwa 0,02 Prozent der Sonnenergie, die auf der Erde ankommt, könne man den gesamten Energiebedarf der Menschheit decken. Und die Sonne schicke noch nicht einmal eine Rechnung! Mit diesem Unsinn trommelte der Politiker und Theologe Franz Alt für eine Energiewende weg von Kohlestrom und Kernenergie hin zu Windstrom und Fotovoltaikstrom. Die Politik nahm die Botschaft auf. Die Versorgung mit Wind- und Solarstrom sollte großtechnisch erprobt werden.
Zur Finanzierung wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geschaffen. Den Betreibern der Ökostromanlagen wurde eine gewinnbringende Vergütung über 20 Jahre für den erzeugten Strom garantiert, die auf die Stromkunden als EEG-Umlage abgewälzt wurde. Mit dieser Subventionierung hatten die Investoren eine sichere und lukrative Geldanlage.
Es wurde jedoch versäumt, dieses Gesetz zeitlich und mengenmäßig zu begrenzen, um anschließend eine umfassende Bewertung von Chancen und Möglichkeiten vorzunehmen. Damit wurde das Ziel pervertiert. Die hohen Erträge lockten immer mehr Investoren an. Die Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank befeuerte die Investitionen zusätzlich. Viele Banken engagierten sich mit mehr als 10 Prozent ihrer Bilanzsumme. Das Geschäft mit Ökostromangen boomte. Alle wollten ein Stück von dem Kuchen abhaben. Schnell gab es mehr Ökostromanlagen, als der Gesetzgeber es sich vorgestellt hatte.
Eine umfassende Bewertung blieb bis heute aus. Die Profiteure der Energiewende verhinderten sie erfolgreich. Sonst wäre der Spuk längst vorbei. In den letzten 20 Jahren wurden fast 30.000 Windgeneratoren und über 1,5 Millionen Fotovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von über 100.000 Megawatt und einer Investitionssumme von über 100 Milliarden Euro gebaut. Ein Drittel des in Deutschland erzeugten Stromes stammt inzwischen aus Ökostrom, der mit circa 30 Milliarden Euro jährlich vergütet wird. Die Erzeugung der restlichen zwei Drittel mit Dampfkraftwerken kostet dagegen weniger als 20 Milliarden.
Defizite der Energiewende
Die Energiewende ist auf allen Gebieten gescheitert ist: technisch und wirtschaftlich, im Umwelt- und Klimaschutz. Technisch ist Ökostrom nur bedingt in einem Industrieland zu gebrauchen. Er ist unzuverlässig, nicht beständig verfügbar, nur Zufallsstrom. Er stört die Netzstabilität, was zu häufigen Eingriffen führt. Er beschädigt Maschinen und Geräte durch seinen treppenartigen Sinus.
Ökostrom ist Fakepower
Ökostrom und herkömmlicher Kraftwerksstrom sind nicht vergleichbar. In puncto Spannung und Strom gibt es zwar keinen Unterschied. Allerdings kann aus Gleichstromgeneratoren kein analoger Wechselstromsinus erzeugt werden, nur näherungsweise. Genau deshalb stört jeglicher Ökostrom das Wechselstromnetz!
Strom hat nur Wert, wenn er bedarfsgerecht zur Verfügung steht. Die Dampfkraftwerke liefern ihn. Sie können nach Bedarf gedrosselt, abgeschaltet oder hochgefahren werden. Ökostrom wird dagegen vom Wetter bestimmt. Wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, springen Dampfkraftwerke ein. Bei Starkwind und Sonnenschein gibt es Überproduktionen, die ins Ausland geleitet werden, weil es keine wirtschaftlichen Stromspeicher gibt.
Immer häufiger werden bei Starkwind und Sonnenschein Ökostromanlagen abgestellt. Betreiber stört das nicht. Ihnen wird sogar nicht eingespeister Strom vergütet! Auch dies ist ein Teil der EEG-Umlage. Der Börsenwert des wetterabhängigen Ökostroms liegt deutlich unter dem Wert des Stroms aus Dampfkraftwerken, weil er die stabile Stromversorgung stört und verteuert. Der Stromverbraucherschutz NAEB, eine Vereinigung von Fachleuten der Energieversorgung, bezeichnet daher zu Recht den Ökostrom als Fakepower, also als eine Vortäuschung brauchbaren Stroms.
Grenzen für Fakepower im Netz
Das Wechselstromnetz muss bei einer Frequenz von exakt 50 Hertz (Hz: Schwingungen pro Sekunde) stabilgehalten werden. Zum Einspeisen wird Fakepower auf diese Frequenz und Phase eingeregelt. Taktgeber sind die vernetzten großen Generatoren der Dampfkraftwerke. Die Leistung der Generatoren im Netz muss mindestens 45 Prozent betragen, um es stabilzuhalten. Es gibt kein Stromnetz, das nur von Fakepower gespeist wird. Es bräche augenblicklich zusammen, weil das Einregeln der vielen kleinen Stromerzeuger immer mit kleinen Abweichungen verbunden ist. Der Plan, Deutschland mit 60, 80 oder gar 100 Prozent Fakepower zu versorgen, ist eine Utopie.
Für die wetterabhängige schwankende Fakepower müssen immer regelbare Dampfkraftwerke mitlaufen, die bei Wolken oder abflauenden Wind mehr Strom liefern und bei auffrischenden Winden oder durchbrechender Sonne die Leistung reduzieren. Der Regelbedarf und damit die Kosten nehmen mit jeder weiteren Wind- und Solaranlage zu. Bei Dunkelflaute, also bei nächtlicher Windstille, müssen die Regelkraftwerke die gesamte Stromversorgung übernehmen. Fakepower ist entbehrlich, regelbare Dampfkraftwerke jedoch niemals!
Ökostromdumping
Überschüssiger Ökostrom wird weit unterhalb der Vergütungskosten und auch unterhalb der Produktionskosten des Kraftwerkstroms verkauft, um überhaupt Abnehmer zu finden. Das Anbieten von Waren unter den Gestehungspreisen ist unter der englischen Bezeichnung „Dumping“ bekannt. Dumping wird weltweit geahndet, weil dadurch der Wettbewerb zerstört wird. Wettbewerber erzielen Verluste, wenn sie auf Dumping-Preise einsteigen. Sie werden insolvent. Zum Schluss ist dann nur noch ein Anbieter auf dem Markt, der aufgrund seiner Monopolstellung Preise diktiert.
Fakepowerdumping mit einem Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro jährlich dürfte weltweit die größte Dumping-Aktion sein. Die geringen Dumping-Preise von Fakepower haben viele Kohlekraftwerke in die Verlustzone geführt. Es werden nur noch die notwendigsten Reparaturen durchgeführt. Investitionen zur Verbesserung des Wirkungsgrades oder gar Neubauten bleiben aus. Es werden bevorzugt alte wenig effektive Kraftwerke weiterbetrieben, die mehr Kohle verbrauchen und damit auch mehr CO2 je kWh emittieren. Fakepowerdumping führt damit letztlich zu erhöhten CO2-Emissionen.
Eine Anzeige des Fakepower-Dumpings durch NAEB beim Bundeskartellamt blieb erfolglos. Sinngemäß wurde geantwortet: Man sei nicht glücklich über diese Regelung, aber sie sei gesetzlich festgeschrieben.
Stromverluste steigen
Politiker und Medien fordern Speicher für Ökostrom und Stromtrassen von Nord nach Süd, um überschüssigen Windstrom nach Bayern und Württemberg zu leiten. Die Speicherkapazität reicht bei Weitem nicht für eine gesicherte Stromversorgung in Deutschland aus. Beim Speichern geht viel Strom verloren. Am günstigsten sind Pumpspeicherwerke mit einem Wirkungsgrad von etwa 80 Prozent. Ein Verlust von 20 Prozent. Schlechter sind Druckluftspeicher mit 40 Prozent Verlust.
Unwirtschaftlich ist die elektrolytische Erzeugung von Wasserstoff, der dann mit Gasmotoren oder Brennstoffzellen wieder in Strom verwandelt wird. Man gewinnt etwa 20 Prozent des so erzeugten Stromes zurück. 80 Prozent gehen verloren. Zur Rettung der Energiewende soll ausgerechnet dieser schlechte Wirkungsgrad ein wesentlicher Baustein werden! Wind- und Solarstromanlagen sollen dazu noch verdreifacht werden. Über solche Verluste und die dadurch steigenden Strompreise wird die Öffentlichkeit im Dunklen gelassen. Stattdessen werden scheinbare Erfolge gemeldet.
Auch das Leiten von Strom ist aufwendig. Allein durch die Stromtrassen entstehen ein bis zwei Prozent Leitungsverluste pro 100 Kilometer. Hinzu kommen die Verluste durch Umspannwerke. Insgesamt gehen mindestens 10 Prozent des Stroms auf den Weg in den Süden durch Wärme verloren. Transformatoren müssen aufwendig und kostenträchtig gekühlt werden. Überlandleitungen sind luftgekühlt. Erdkabel sind durch das Erdreich gekühlt.
Energiewende vernichtet Arbeitsplätze
Energie ist ein wesentlicher Produktionsfaktor. Die Energiekosten liegen in der Grundstoffindustrie häufig über den Personalkosten. Höhere Energiepreise führen zu Wettbewerbsnachteilen bis hin zur Insolvenz. Viele Firmen haben dies erkannt und verlegen ihre Produktion in Länder mit günstigen und berechenbaren Energiepreisen, was der laufende Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland belegt.
Die hohen und steigenden Strompreise verringern die Kaufkraft der Bevölkerung in Deutschland, weil Strom unverzichtbar ist. Einsparungen sind kaum möglich. Es sind höheren Strompreise zu bezahlen und auf weniger notwendige Dinge muss verzichtet werden. Konsumartikel werden weniger nachgefragt und industrielle Arbeitsplätze verschwinden ersatzlos.
Mit den in das Ausland verlagerten Arbeitsplätzen und durch Kaufkraftverluste sinkt der industrielle Strombedarf. Damit verringern sich auch die CO2-Emissionen. Will die Bundesregierung etwa auf diesem Weg die CO2-Reduzierungen erreichen, zu denen sie sich in Paris verpflichtet hat?
Bürger gegen Energiewende
Die Zahl der Bürger steigt, die die Energiwende hinterfragen. Nahegelegene Windgeneratoren führen zu Wertverlusten ihrer Häuser und zu gesundheitlichen Störungen durch Infraschall. Der Bau dieser Industrieanlagen in den Wäldern der Mittelgebirge und sogar in Naturschutzgebieten zerstört die Umwelt, tötet Vögel und Fledermäuse und vernichten den Lebensraum von Pflanzen. Naturschutz wird zugunsten von Windgeneratoren aufgeweicht. Der Widerstand wächst.
Klimaschutz?
Proteste gegen die Energiewende werden mit der Klimaschutzkeule zum Schweigen gebracht. Schreckliche Bilder und Berichte über extremes Wetter, die stündlich von allen Medien verbreitet werden, sollen vom Nachdenken abhalten. Angst lähmt das Denken. Es wird gefordert, die Erdtemperatur nicht mehr als 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit steigen zu lassen. Dabei ist sie jetzt mit gemessenen 14,8 Grad Celsius niedriger als 1850 mit geschätzten 15,0 Grad. Diese Werte hängen allein von den Messmethoden und von den Standorten der Messstationen ab! In einer Straße zwischen Hochhäusern ist es stets wärmer als in einem großen Stadtpark des gleichen Ballungsraumes!
Es gibt keine genauen und verbindlichen Messungen der mittleren Erdtemperatur, weder aus der vorindustriellen Zeit noch aus den letzten Jahren. Ohne gesicherte Werte ist eine solche Forderung unsinnig. Maßgeblich für die Erderwärmung soll der Anstieg des CO2 aus Brennstoffen sein. Dabei hat CO2 an einem vermeintlichen Treibhauseffekt keinen messbaren Anteil. Wasserdampf hingegen mindert die Sonnenstrahlung, die den Erdboden erreicht. Warum wird Wasserdampf nicht in diese Überlegungen einbezogen?
Klimaschutz ist eine Ersatzreligion, die aus Glauben statt aus Fakten, gespeist wird. Der Stromverbraucherschutz NAEB unterlässt Diskussionen über Klimaschutz, weil Daten und Ziele substanzlos sind.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv
[1] Bildquelle: StockKosh-Energy-1-2
Braunkohle – Klimakiller mit Zukunft?
28. August 2016 | Gut ein Viertel des deutschen Stroms stammt aus Braunkohlekraftwerken. Sie liefern Strom unabhängig von Windstärken und Sonnenstunden.
www.youtube.com/watch?v=oUMDi59gfwc
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